Der langersehnte Frühling nähert sich mit großen Schritten und auch die Felder erwachen aus ihrem Winterschlaf …
- Karin Rothbauer
- 28. März
- 3 Min. Lesezeit

Die Landwirte bearbeiten fleißig ihre Äcker und bringen in großzügigen Mengen Gülle als Dünger aus. Während wir aufgrund des strengen Geruchs die Nase rümpfen, ist die überwiegende Mehrheit der Hunde angetan davon. Die Vierbeiner trinken aus naheliegenden Lacken, fressen Gras, das am Rand des Ackers wächst oder wälzen sich in der Erde.
Dieses Hundevergnügen ist jedoch gesundheitsschädlich und kann weitaus gefährlicher werden, als die meisten annehmen. Der Grund dafür ist, dass Gülle häufig das Gift Botulinumtoxin enthält.
Doch wie kommt es dazu?
In Gülle sterben immer wieder Kleintiere, wie Ratten oder Mäuse. Durch sie entstehen in den Böden Bakterien, die das Gift produzieren – es handelt sich dabei um das stärkste bekannte Nervengift der Welt!
Richtig erkannt, kann er Leben retten!
Aus der Humanmedizin kennt man das Toxin unter dem Sammelbegriff „Botox“. Es wird beim Menschen zur Hautstraffung gespritzt und führt dabei zu gewünschten Nervenlähmungen mit Mimikstraffung.
Bei Hunden führt Botulismus zu einer Verkettung von Symptomen, die – nicht richtig erkannt –
mehr oder weniger schleichend zum Tode führen können.
Viele Wildtiere, Vögel und Haustiere sind Träger des Bakteriums, jedoch ohne jemals davon beeinträchtigt zu werden. Allerdings agieren diese Tiere als „Übermittler“.
Gülle wird auf Bauernhöfen “gesammelt”. In der Regel werden dazu unterirdische Gruben genutzt, um Fäkalien aus den Stallungen zu sammeln, einzufeuchten und dann im Frühjahr auf den Feldern auszubringen.
In den Güllegruben ertrinken Mäuse und Ratten und bilden den Nährboden für das Bakterium Clostridium botulinum. Eine zweite Quelle ist Gülle aus der Haltung von Geflügelhöfen, die sogenannte „Geflügeleinstreu“ auf den Feldern. Diese besteht in der Regel aus Sägemehl, Geflügelkot und den Kadavern von Eintagsküken.
Es reicht auch aus, wenn unsere Hunde aus einer Wasserlacke in der Nähe des Feldes trinken, an einem gefundenen Kadaver schlecken oder gar davon fressen. Sie nehmen Gras auf, welches toxisch durch die Gülle verseucht ist und eventuell jagen und fressen sie Mäuse, die auf dem so gedüngten Feld laufen. Manche Hunde wälzen sich gerne in gegüllter Erde.
Es reicht jedoch bereits eine Hautverletzung z.B. der Pfoten, um sich äußerst wirkungsvoll zu infizieren! Hunde.
Die Wirkung?
Der Hund beginnt „von hinten her“ zu lahmen.
Erste Auffälligkeiten können bereits wenige Stunden nach Aufnahme des Toxins auftreten. Es können jedoch auch Tage vergehen und viele Hundehalter bringen das Krankheitsbild des Tieres dann nicht mehr mit dem Aufenthalt auf einem gegüllten Feld in Verbindung. Die schlaffe Lähmung der quergestreiften Muskulatur setzt sich schleichend fort und gipfeln letztlich in starkem Speicheln und Schluckbeschwerden.
Wie sieht die empfohlene Behandlung aus?
Wenden Sie sich ehest möglich an Ihren Tierarzt – Ziel ist es, so wenig Zeit wie möglich zu verlieren!
Antibiotikum kann die Vermehrung der Bakterien minimieren, bzw. stoppen. Infusionen mit reinem Vitamin B und leberstärkende Medikamente zählen ebenfalls zu den Therapiemöglichkeiten.
Panik ist an dieser Stelle unangemessen, Vorsicht jedoch angebracht!
Die Einhaltung von einigen wenigen Grundregeln kann die Erkrankung des Hundes verhindern:
· Kein Trinken aus Wasserstellen in der Nähe gegüllter Felder!
· Kein Betreten frisch gegüllter Felder und deren Grasrändern.
· Tierkadaver im Wald meiden und darauf achten, dass der Hund möglichst nicht daran schnuppert.
· Auf ungewohnte Probleme wie z.B. Lahmheit oder vermehrter Speichelfluss achten und gegebenenfalls den Tierarzt darüber informieren.
· Nach Kontakt mit gegülltem Boden die Pfoten des Tieres reinigen und im Zweifel desinfizieren.
Quellen:
https://www.cloud4pets.de/2023/04/03/botulismus-beim-hund-gefahr-durch-guelle/, letzter Zugriff am 12.3. 2025, 11:05
https://dogs-erding.de/Service/Gefahr-durch-Guelle, letzter Zugriff am 12.3.2025, 11:23
https://www.liebesgut-tiernahrung.de/unser-liebesgut-magazin/achtung-vergiftungsgefahr-durch-duengemittel-bei-hunden/, letzter Zugriff am 12.3.2025, 11:31
https://www.hundeschule-loewenzahn.de/ueber-uns/blog/62-vorsicht-in-der-guelle-in-gift.html, letzter Zugriff am 12.3.2025, 11:34
https://www.hundeschule-karlstedt.de/interessantes/gesundheit-wellness/guelle/, letzter Zugriff am 12.3.2025, 12:01
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